Das Ankommen – Ein Gefühl des Aussteigens

Ich möchte mich in diesem Beitrag mit dem Ankommen beschäftigen. Genauer gesagt mit dem Ankommen nach dem Aussteigen aus einer anderen Lebenssituation. Es ist wahrscheinlich die Wahrnehmung eines Großstadtmenschens, aber eine für mich greifbare Empfindung.

Wenn jemand eine große Umwälzung erlebt oder eine große Entscheidung trifft, dann wird es eine Weile dauern bis dieser Jemand angekommen ist. Beim Wechsel von Arbeit oder Wohnung gilt es seinen neuen Raum zu erforschen. Wo ist dieser Raum, mit welcher Bahn komm ich dahin, wann ist Stau, wann sind Parkplätze frei, klappt das auch mit dem Fahrrad, wo ist der nächste Supermarkt und kann der Dönermann was?

Doch wann ist man tatsächlich angekommen? Wann ist der Zustand erreicht, dass einem egal ist was gerade stattfindet, weil es normal ist und man sich in die Bahn lümmelt als wäre es das verlängerte eigene Bett? Wenn man sich manche Sachen dann doch nicht traut, weil einen jemand erkennen könnte?

Für mich war es immer im gleichen Moment.

Wenn ich bei der Bahnstation weiß wann ich aufstehen muss und auf welcher Seite ich aussteigen muss. Wenn ich quasi vom Ausstieg ausstieg. Das war für mich immer der Zeitpunkt an dem ich wirklich angekommen war. Gut nun mag so mancher sagen das kann man sich beim ersten Mal einfach merken und ja das stimmt.

Aber ich spreche davon einen Automatismus zu entwickeln. Diese Tätigkeit selbst nach wenig Schlaf und zu viel Bier auf einen Dienstagabend zu bewältigen und das ohne weitere Mühe.

Es gibt bestimmt auch den Typ Mensch der sich sobald dieser Zustand eintritt unglücklich fühlt, da das Neue und Aufregende weg ist. Es ist natürlicherweise zumindest für mich normal mir das zu wünschen das ich nicht habe. Ein ständig umhergetriebenes Neues zu suchen. Doch ich möchte Neugier nicht mit Unbeständigkeit verwechseln.

Ich mag das Ankommen und es ist nicht das Aussteigen, welches mich fesselt, sondern vielmehr der erneute Prozess des Ankommens. Und sollte jemand tatsächlich Ankommen, dann wird er es derart genießen, dass er dessen überdrüssig wird. So zumindest kann ich es nur hoffen.




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