Der bürgerliche Chauvinismus – Jetzt guck doch mal wie dumm du bist

Die bürgerliche, tolerante und wohlmeinende Mitte der deutschen Bevölkerung hat sich einen neuen Spaß erdacht.

Nun haben wir demokratisch wohlgeformten Menschenfreunde eine Duldung von so vielen Gruppen erreicht, dass keine politisch inkorrekten Scherze erlaubt sind, welche nicht aus schlechtem Kabarett stammen. Die politische Korrektheit ist derart zur selbstzerstörerischem Ideologie einer Appeasement-Politik verkommen, dass nur noch zwei anderen Gruppen vorgehalten werden darf, wie dumm sie eigentlich sind und dass diese Gruppen dringend in den Spiegel gucken sollten, um diese Tatsache zu erkennen.

Der ersten Gruppe muss man der alten Tradition gerecht werden, die da lautet keine Toleranz für Intoleranz, also bleiben wir in diesem faschistoiden Weltbild, okay, dann lasse ich hier alles gelten, statt mich auf Kerkelings Worte zu berufen, die da lauten Witzigkeit kennt keine Grenzen.

Doch wo der bürgerliche Chauvinismus gipfelt ist deutlich, gerade innerhalb der digitalen Medienwelt. Wir lachen über die dümmeren Menschen, welche vielleicht nicht die gleichen Chancen hatten oder schlicht so geschaffen sind. Wir lachen über diejenigen in unserem Land, welche Angst haben, wir versuchen nicht ihnen ihre Angst zu nehmen, sondern zu verbieten. Wen wir aber Ernst nehmen, dass sind solche von unserer Bevölkerungsgruppe, die nicht schlicht Ängste haben, egal ob begründet oder unbegründet, sondern jene, welche diese Ängste in abstruse und krude Verschwörungstheorien verpacken.

Diejenigen, welche für eine Arbeiterschaft eintreten, die sind keine Arbeiter und diejenigen, welche sich für die Armen und Entrechteten einsetzen sind keine enteigneten Adligen, wie Robin von Locksley, sondern diejenigen, die diese Probleme schlicht nicht kennen. Wie kann sich unser Gutmenschentum, denn nicht als negativ belegte Eigenschaft in einer Gesprächskultur erweisen, welche vollkommen paradox und voll von Bigotterie ist?

Und ja Konservativismus hat keine theoretisch-politische Grundlage, weil alles bleibt hier so wie es ist, egal ob du hier bist und nicht, keine wissenschaftliche Grundlage hat, aber kann man es persönlich und emotional nicht nachfühlen? Kann man nicht gleichzeitig gegen den Faschismus und Rassismus einiger Gruppen sein und die Angst von Menschen vor Überfremdung und Reklerikalisierung verstehen, gerade von Deutschen, die eine der beiden oder beide deutschen Diktaturen erlebt haben?

Und ja auch dies ist im Kern pauschal und das muss ich zugestehen, auch dieser Beitrag ist pauschalisierend abwertend. Doch wie kann es sein, dass die Kritik in alle Richtungen fliegt, aber nicht reflektierend wirkt? Ich möchte hier niemanden persönlich angreifen, sondern lediglich zu dem Gedanken anregen, dass der Mensch in seiner Grundform nicht dafür geschaffen ist andere vorschnell bis ins Mark zu verurteilen.

Also möchte ich es mit einem Satz auf den Punkt bringen. Wer sich gegen Intoleranz, Dummheit und ungerechtfertigte Äußerungen und Meinungen wenden möchte, der sollte dies nicht auf der Basis der Intoleranz, Dummheit und damit völlig ungerechtfertigt tun.

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