Marx rotiert im Grabe und selbst Kim-Jong muss lachen, wenn er sieht wie unser Kapitalismus uns erneut ein Schnippchen schlägt. Die Zeitarbeit, die Zeitarbeit, sie ist des Proletariers neues Leid. Doch ist es nicht noch schlimmer? Ist Sklaverei nicht tatsächlich ein teils zu harmloser Begriff?
In extrem vereinfachter Form gilt in der kommunistischen Theorie die Lehre der zwei Klassen. Das Bürgertum hat Kapital und verdient damit mehr Kapital. Die Arbeiterschaft hat ihre Arbeitskraft und schafft damit Werte, kann aber nur seine Arbeitskraft verkaufen und kein Kapital aufbauen. Dieser Zustand ist ungerecht. Soweit die enorm verkürzte Version.
Doch nun ist eine neue Idee entstanden, frei aus guten Stücken sogar. Der Gedanke ist eine gute Sache und wenn so umgesetzt auch eine gute Zeitarbeitsfirma und damit fast ein Teil der Lösung von Arbeitslosigkeit. Doch wie hat sich eine politische Erfindung so verdreht, dass Menschen die Freiheit gänzlich aus dem Mark gesaugt wird?
Menschen, welche es schwer haben Arbeit zu finden brauchen Hilfe. Hierbei handelt es sich häufig um gering qualifizierte Arbeitskräfte. Also springt eine Firma ein, die ihnen Arbeit vermittelt. Diese Vermittlung wird entlohnt und führt zu einer Vollbeschäftigung. Wäre es doch nur so schön.
Hier noch einmal dasselbe Szenario. Menschen, welche es schwer haben Arbeit zu finden müssen laut der “keine Arbeit ist unzumutbar” Regelung jede Arbeit annehmen. Wenn nun eine Zeitarbeitsfirma ihnen eine Stelle anbietet sind sie gezwungen diese anzunehmen, da sie sonst gar kein Einkommen mehr haben. Für andere Betriebe, welche Zeitarbeiter nutzen sind Zeitarbeiter teurer als normale Angestellte, da ihr volles Gehalt an die Zeitarbeitsfirma geht, der Arbeiter bekommt allerdings nur einen Anteil seiner Arbeit. Außerdem hat er keinen Arbeitsvertrag mit dem Betrieb und ist daher leicht zu entlassen und gewinnt keine finanzielle Sicherheit.
Statt also dem Arbeiter, wie in den guten alten Tagen der sozialen Frage, ein geringes Gehalt zu bezahlen, wird ihm nun seine Arbeitskraft auch noch enteignet. Er darf nicht einmal selbst darüber verfügen wem er seine Arbeit, sein Schaffen, für welchen Preis verkauft. Diese Angelegenheit regelt eine Zeitarbeitsagentur.
Warum nun also Sklaverei? Weil ein Sklave auch nicht für eine Arbeitsleistung bezahlt wird, sondern seine Arbeitskraft gehandelt wird. Damit ist er ein rechtlicher Gegenstand wie ein Nutztier. Schließlich wird die Milchkuh nicht für ihre Arbeit mit Futter versorgt, sondern ein Agrarbetrieb handelt mit ihrer Arbeitsleistung und gibt ihr dafür alles, was zum Überleben nötig ist.
Damit ist aus einer guten Idee in vielen Fällen eine Farce geworden, die unsere Gesellschaft um ein paar tausend Jahre zivilisatorisch zurück wirft.
Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen uns mitteilt. Danke dafür. Leider sind auf der ganzen Welt moderne Sklaven und wir gehören dazu.
Gruß Karin
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