Die gute Tat, der wohltätige Akt und der Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen sind für mich von der Wirkungsweise her vergleichbar. Diese Vergleichbarkeit wird dadurch möglich, dass beide Umstände sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen werden. Beim Feminismus haben sich sogar eigene Begriffe dafür gebildet, nämlich “Feminist” und “Feminazi”. Ich lehne dieses ab, aufgrund der Ähnlichkeit zur guten Tat.
Wohltätigkeit kann auf vielen Dingen basieren, doch ist Wohltätigkeit manchmal sogar erzwungen, wie durch Steuern, oder eine Firma kann dadurch an Beliebtheit gewinnen, dass man Kinder, Regenwald oder Tiere rettet. Wenn der altruistische Gedanke verloren geht und man persönlichen Gewinn aus Wohltätigkeit gewinnt, also der guten Tat, dann sind wir gefangen in der klassischen biblischen Werkgerechtigkeit. Das macht gute Taten nicht weniger gut, verleiht ihnen allerdings einen biblischen oder kapitalistischen Beigeschmack, der den Handelnden selbst als Menschen nun mal keine menschliche Größe verleiht.
Betrachten wir nun den Feminismus muss man zunächst jene verstehen, welche den Kampf gegen die Unterdrücker zu stark führen um nachhaltig mehr zu erreichen. Diese werden gemeinhin verlacht, oder leider auch komplett ernst genommen, weil das Verständnis für Kompromisse verloren gegangen ist. Nun ist aber Gleichheit der Mensch prinzipiell ein humanistischer Wert und gerade in Deutschland die Gleichheit vor dem Gesetz schon lange ein Bestandteil unseres Grundgesetzes.
Ist es aber nun tatsächlich eine gute Tat für seine eigenen Privilegien zu kämpfen?
Ich denke, dass es natürlich eine freiheitliche und humanistische Tat ist und damit eine gute Sache, allerdings ist es keine gute Tat für sich selbst zu kämpfen, da man einen persönlichen Vorteil zieht. Und an dieser Stelle ist eine Wertung für mich interessanter als die klassische Unterscheidung des Internets zwischen “Feminist” und “Feminazi”. Wie sehr ist eine Aktion auf persönlichen Gewinn bedacht oder ist es eine altruistische Aktion für alle Menschen dieser Welt, welche grundsätzlich die gleiche Würde besitzen.
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