Kopftuch im Klassenzimmer – Religionsfreiheit

Darf man als Lehrerin Kopftuch tragen? Darf man ein Kreuz im Rathaus aufhängen? Darf man sich vollverhüllt als Mann und Polizist geben? Und ist es tragbar eine Buddhastatue in einem staatlichen Krankenhaus aufzustellen, auch wenn sie nicht zur Seelsorge gehört und falls alle Banken verstaatlicht werden, sind Anzüge der Ausdruck einer Weltanschauung?

Die Antwort zu allen diesen Fragen ist dieselbe. Es interessiert mich nicht und ich habe sogar das Recht dazu. Die im Grundgesetz festgeschriebenen Regeln sind Abwehrrechte gegen den Staat und ich muss mich empören, dass dieser mich überhaupt mit Religion belästigt.

Kopftücher als modischer Zusatz sind schließlich auch nicht verboten, allerdings ist es unhöflich eine Kopfbedeckung in geschlossenen Räumen zu tragen. Es gibt Lehrer die es nicht stört, wenn Schüler Hüte oder Mützen tragen, das ist wohl eine Fallentscheidung. Warum ein Burkaverbot diskutieren, wenn es ein öffentliches Vermummungsverbot gibt. Diese ganze Diskussion in der Politik verletzt meine Religionsfreiheit. Wenn eine Zeitung dafür Platz schaffen möchte, dann sei ihr dieses geschenkt, doch gibt es schlicht bereits vorhandene Regeln und alles weitere, klerikale hat mich in Ruhe zu lassen.

Wer Religion und Weltanschauung auf die politische Agenda setzt verstößt gegen Grundsätze des deutschen, säkularen Staates. Natürlich gibt es auch im Bezug auf das Christentum noch Nachholbedarf, allerdings ist das eher dem Wohlwollen der Mehrheitsgesellschaft begründet und damit demokratisch.

Auch Themen wie Beschneidung oder Schächten und auch Minarettbau sind bereits geregelt. Diese Themen gehören schlicht aufgrund der Freiheit von Religion oder der Freiheit der eigenen privaten Religionsausübung nicht zu politischen Themen. Wenn die Mehrheit in einem demokratischen Land etwas verbieten möchte, ohne dabei den Rechtsstaat zu verletzen, dann sei dies auch diesem Demos in der Demokratie gegönnt.

Auch ein Meinungsaustausch oder ein Diskurs lässt sich gerne führen, doch politisch-justiziell bewegt man sich damit auf einen Staat zu, welcher plötzlich religiöse Vorschriften aufstellt. Die Bundesrepublik ist säkular und wenn das Grundgesetz nicht verändert wird, dann werden alleine durch die dazugehörigen Bundestagdebatten millionenfach Grundrechte von Staatsbürgern verletzt.

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