Oscarboykott – Lobbyarbeit, Größenwahn oder Gerechtigkeit?

Der angekündigte Oscarboykott, welcher von der Familie Smith getragen wird soll als ein Statement der afroamerikanischen Künstler verstanden werden. Hierauf reagierte die academy indem sie ihre Struktur im Kern an die moderne Welt anpasst. Hierbei stellt sich mir die Frage ob die wiederholte Auslassung von afroamerikanischen Künstlern tatsächlich einen rassistischen Affront darstellt. Gleichzeitig muss man wohl betonen, dass die academy awards sowieso nationale Preise sind.

Es könnte sich bei diesem Boykott schlicht um Lobbyarbeit handeln. Die afroamerikanische Künstlerszene steht in den USA oft ohne Lobby da und es ist auch recht und billig hierbei auf sich selbst zu verweisen. Dies ist am ehesten eine Folge der fehlenden finanziellen Aufarbeitung der Sklavenhaltung und der Apartheit.

Möglicherweise ist dieser geplante Boykott auch ganz schlichter Größenwahn einer Familie, welche sich einer gefährlichen Sekte unterworfen hat und es nicht geschafft hat ihre Kinder als ihr Vermächtnis zu installieren und die nun darauf drängt Geltung in der Welt der Kunst zu erlangen egal über welchem Wege und sei es auf dem Rücken einer Bewegung zur Gleichheit unabhängig von Geschlecht, Rasse und Weltanschauung.

Tatsächlich kann es sich aber auch um blanke Gerechtigkeit handeln. Es ist eine Tatsache, dass verliehene academy awards und selbst Nominierungen den Marktwert von Künstlern erhöhen. Diese Instanz schwächelt zwar durch Ausblendung des internationalen Marktes, aber dennoch ist sie faktisch wirkmächtig.

Gerade in den USA tobt die Debatte für das tatsächliche Ende des Alltagsrassismus, da dieser sich dort auch in Waffengewalt niederschlägt. Es ist geradezu selbstverständlich, dass auch in dieser Bewegung gerne über das Ziel hinausgeschossen wird bei den eigenen Forderungen um einen Kompromiss zu finden.

Interessant ist auch die objektive Betrachtung, welcher sich meiner Kompetenz entzieht. Hierbei würde es nötig sein das letzte amerikanische Filmjahr zu betrachten und zu begründen wie die Nominierungen zustande gekommen sind. Außerdem wird es wohl interessant werden ob der Oscarboykott tatsächlich stattfindet oder die Beschwichtigungsversuche als Kompromiss angenommen werden.




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