Sexuelle Identität zwischen gender pay gap und Patriotismus

Sexuelle Identität ist inzwischen gefühlt mehr die Idee von einem Selbst als wissenschaftlich begründet oder gar sozial konstruiert. Sie ist auch abgekoppelt von sexuellem Verlangen, da Asexualität sich auch ohne diese Form der Intimität auskommt. Auch Objektophilie kann ohne Sexualität eine völlig akzeptierte Form der sexuellen Identität darstellen.

Tinder hat das gender nun frei wählbar gemacht und einige Vorschläge für sexuelle Minderheiten kreiert.

Oft wird sich darüber gestritten wann der Punkt erreicht ist, der albern scheint während die nicht akzeptierten Formen wie Sodomie, Pädophilie und Nekrophilie nicht unter die freie sexuelle Identität fallen. Gerade das Beispiel des sexuellen Definierens als Apache Kampfhubschrauber ist hier ein beliebtes Beispiel.

Sexuelle Identität ist hierbei gleichzeitig ein progressiver neuer kultureller Begriff, der aus der westlichen Welt im Zuge des Individualismus gewachsen ist und gleichzeitig ein Kampfbegriff, da er konservativen Kräfte entweder aufgrund seiner Neuheit als weitgehend unfundiert aufstößt oder von größeren Problemen der Geschlechterungleichheit ablenkt, die länger bestehen und wesentlich wichtiger und umfassender sind wie etwa dem gender pay gap.

Ich habe nun meine eigene Identität geprüft und musste eine weitere Facette an mir feststellen. Obwohl ich oft davon gröhle wie sehr ich meinen Fussballverein liebe ist dies eher eine spirituelle Erfahrung. Aber eine Liebe trage ich dennoch, die viele Merkmale einer sexuellen Identität in sich vereint.

Ich bin Patriot. Ich möchte hier den Patriotismus trennen in verschiedene Formen von Verfassungspatriotismus, Kulturzugehörigkeit und wahrscheinlich auch Verfechter von Werten, Normen und Kultur. Und schlussendlich spielt es für mich gerade eine Rolle, dass ich mein Land liebe.

Gut es mag keine sexuelle Leidenschaft sein, aber es ist Leidenschaft, die einer hetero-normativen Beziehung nicht nachsteht. Ich bin damit anscheinend bi. Oder Andersliebend. Oder halt dein Maul ich brauch das nicht zu definieren.

Im Rahmen einer fehlenden einhelligen wissenschaftlichen Meinung und dem aktuellen politischen Kämpfen zwischen den neuen Rechten und den altprogressiven Grünlinken ist diese Idee von Identität vielleicht ein Pfad der Verständigung. Vielleicht ist es ein Pfad, der dazu führt sich mit den großen Problemen zu beschäftigen. Wenn man gender pay gap, Alltagssexismen, Alltagsdiskriminierung, häusliche Gewalt und sexuelle Strafakte bekämpft ist es vielleicht gar nicht mehr so ein Kampf seine sexuelle Identität einfach zu leben.

 




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