Feigheit oder auch den Tod zu suchen

Feigheit ist ein Begriff der wohl im Kern dem kämpferischen Ethos als Kardinalslaster entspringt. Doch eine wirklich schwierige Begrifflichkeit wird Feigheit wohl im Bereich des Suizids. Im kämpferischen gibt es die klassische Feigheit vor dem Feind und den Ehrenverlust durch das Fliehen oder das Unterlassen von Handlungen. Hier wiegt wohl die Narbe auf dem Rücken schwerer als die durchnässte Unterbekleidung.

Die Ankündigung des Suizids im Großen oder auch die Selbstdarstellung bei einem ist nach meinem Empfinden ein großer Hilfeschrei. Daher wirkt hier bei den Verhandlungen auch die Feuerwehruniform am besten also die Möglichkeit das eigene Gesicht zu wahren. Das Belasten anderer durch beispielweise die Selbsttötung durch das Springen vor einen Zug wird ebenfalls oft negativ wahrgenommen, auch von mir.

Wer sich umbringen möchte der tut dies oder versucht es. Die Gedankenlage bei einem Suizid ist unfassbar komplex so kann das Einlenken durchaus ein Erkenntnisgewinn in einer Extremlage sein. Hier wird oft von Feigheit gesprochen. Zu feige zu sterben oder Angehörige zu hinterlassen. Die andere Sichtweise ist dass der Suzidale zu feige ist zu leben und lediglich die einfachste Fluchtmöglichkeit wählt.

Bei diesen Überlegungen kommt der Suizidale nicht besonders gut weg, da ihm immer das Laster der Schwäche anhaftet.

Ich persönlich denke, dass Feigheit immer seinen eigenen Kontext hat und ich habe diesen speziellen Kontext gewählt, da niemand der in seinem Umfeld Selbstmorde oder Selbstmordversuche erlebt hat es wagen würde darüber negativ zu sprechen. Den Toten ist nunmal Ehre zu erweisen.

Die Feigheit selbst allerdings ist hier am besten zu definieren.

Feigheit tritt gerade in jenen Situationen auf in welchen es um Entscheidungen geht. Also ist die Vorstellung der Konsequenz das Angsteinflößende. Daher ist der Schrecken vor der Zukunft ein eigens erfundener Grund für die eigene Handlung. Damit kann Feigheit sich nur dadurch unterscheiden welche Konsequenzen der Mensch sich selbst vorstellt. Daraus folgere ich, dass die Fremdbeurteilung von Feigheit kaum möglich scheint.

Die einzige Beurteilung, die sinnig erscheint ist die Beurteilung von anderen Menschen, welche in der exakt selben Lage und Position sind auch wenn diese nicht den Hintergrund des Individuums teilen. Vielleicht sind es gerade die Krieger die den Tod suchen welche wirklich feige sind.




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