Sprachgebrauch – Harm, kein harmloses Wort

Harm ist ein fast untergegangenes Wort. Ich hoffe es aber wiederzubeleben.

Es kämpft allerdings in Form des Sprichworts gegen die Verharmlosung an. Außer verhärmt und harmlos benutzt man dieses Wort nicht mehr, gerade nicht im inneren Wortzusammenhang oder in der eigentlichen Wortbedeutung. Doch hier gilt es für mich ein schönes Wort vorzustellen, da es die Präzision der deutschen Sprache hervor hebt.

Harm beschreibt Schmerz, allerdings den rein seelischen oder die emotionale Schädigung. Hier macht auch ein verhärmtes Gesicht als Wortbildung mehr Eindruck. Die Trennung zwischen somatischen und psychischen Verwundungen bietet ein reiches Feld und ergibt einen hervorragenden Sinn.

Wenn etwas nun harmlos ist, dann kann es sich dennoch um eine blutende Wunde handeln, doch geht es in diesem Zusammenhang darum, dass diese einen emotional nicht belastet. Wenn etwas harmvoll ist, dann macht man es maximal schweren Herzens, selbst, wenn man dabei unbeschadet bleibt.

Es ist erstaunlich wie dieses Wort ohne weiteres Nachdenken benutzt wird und dabei seine Bedeutung schon beinahe verloren hat, obwohl es in diesem Falle einfach keinen adäquaten Ersatz gibt. Würde es einen Ersatz aus einer anderen Sprache geben oder ein anderes Wort welches den Umstand der emotionalen Verwundung darstellt, dann wäre es wesentlich nachvollziehbar, so verlieren wir lediglich Präzision.

Es mag sein, dass die Ursprünge für diesen Umstand darin bestehen, dass körperliche Schmerzen abgenommen haben oder emotionale Verwundungen so einen Stellenwert eingenommen haben, dass diese zuerst gemeint sind und damit keines eigenen Wortes bedürfen. In jedem Falle appelliere ich dazu, dieses Wort zu benutzen, wenn sich der ideale Fall anbietet, denn eine genauere Auskunft gibt es nicht.

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