Passt Fitness zu HipHop? – Realness

In der Welt des deutschen HipHop hat natürlich die Kommerzialisierung und der Erfolg Einzug gehalten und damit tritt die Frage der Realness immer wieder auf. Wenn man aus der Sicht der “alten Meister” der Ost- und Westküste sieht dann ist es für das Erleben von HipHop nicht nötig arm oder schwarz zu sein, sondern authentisch. Sich also Themen zu bedienen, welche einen als Master of Ceremony im Alltag begegnen.

Meine persönliche Frage ist obgleich aller Übertreibungen, bei welcher aus tonnenweise Kokain oft eher ein paar Gramm Marihuana werden und jeder Frau zwei oder drei, ob ein Rapkünstler der sich dem HipHop verschreibt wirklich noch real ist, wenn er sich einem Trend wie Fitness verschreibt.

Der Fitnesstrend hat sich neu etabliert und für viele im Zuge der ökologischen Revolution rund um Ernährung und Körperbewusstsein auch ein neuen Schönheitsideal geschaffen. Damit presst dieser Mainstream die Bodybuildingbewegung, die Magermodellabkehr und den Veganismus in eine Form zusammen.

Der Trend selbst hat seine hellen, wie natürlich auch seine Schattenseiten. Hier finden sich gesündere Menschen mit besserem Körper- und Selbstbewusstsein zusammen mit Chauvinisten und Selbstdarstellern, die ohne neue Medien und Fitnessstudioketten nicht mal einen Hauch der Idee wahrgenommen hätten.

So verfallen auch viele Deutschrapkünstler diesem Trend. Gerade bei diesem Trend sind viele der Überzeugung selbst darauf gekommen zu sein und eigentlich schon immer dieser Meinung gewesen zu sein. So stimmt es natürlich, dass diese Künstler von ihrer Lebensrealität erzählen und dass Selbstdarstellung für Künstler auch eine Erhöhung von Bekanntheit und damit Einnahmen bedeutet.

Gleichzeitig gibt es jedoch die Grundintention einer jeden Stilrichtung, welche sich mit Lyrik beschäftigt etwas auszusagen. Sei es Gesellschaftskritik oder die Freude die Drogen und Reichtum verursachen. Nun ist die Frage ob mit der Bedienung eines Trends lediglich eine konsumierende Hörerschaft gelockt wird oder es tatsächlich um eine Lebenswirklichkeit geht.

Damit tritt für mich anhand dieses Trends, der sehr gut in das Milieu der Deutschrapper des 21. Jahrhunderts passt, die Frage nach Realness also Authentizität und Glaubwürdigkeit noch stärker auf den Plan.




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