Die deutsche Ausgabe des Bestsellers “The Clash of Civilization” versucht eine Synthese aus Sachbuch und Roman zu schaffen. Diese Synthese gelingt nur schwerfällig und gründet in vielen nachprüfbaren Beispielen, ohne wissenschaftliche Methode.
Allerdings ist die Brisanz nur erstaunlich, da Huntingtons soziologische Thesen sich in der Gegenwart immer mehr bewahrheiten. Huntington versucht die weltpolitische Lage nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu skizzieren und in eine These einzubetten, welche durch Bestätigung an Realität gewinnt.
Die Beispiele die Huntington anführt sind nachprüfbar und die Thesen, welche er aufstellt, erfüllen sich nach und nach. Eine neue Doktrin zu schaffen und damit eine neue Denkweise und Vorstellung von der Welt, wie sie existiert und weiter existieren wird ist eine große Herausforderung, gerade in einem Buch, welches nicht rein wissenschaftlich gehalten werden soll. Diese Idee zu etablieren gelingt Huntington hervorragend.
Gerade im Hinblick auf die Ukrainekrise oder den Terror des IS ist Huntington eine gute Adresse um auf die Metaebene zu gelangen und damit ein klareres Bild der Situation zu gewinnen.
Der Ausblick, welcher in Kampf der Kulturen gegeben wird, ist nicht auf einem Wahrheitsanspruch gegründet, sondern auf dem Gedankenspiel, dass die Welt in eine neue Ordnung eingetreten ist und das ohne, dass die Situation bereits bekannt ist.
Es ist möglich, dass Huntingtons Analyse und Theorie der Welt nach den zwei Blöcken eine Basis bildet für kommende Überlegungen und politsche Theorien und nimmt damit als Mischung aus Wissenschaft und Gesellschaft einen enormen Stellenwert ein und ist trotz einiger Bruchstellen in der Synthese dieser beiden Bereiche sehr lesenswert.
Hier gehts zum Buch: Kampf der Kulturen: Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert
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