Sprachgebrauch – Paradies und Apokalypse

Im heutigen Sprachgebrauch und in der aktuellen Rezeption sind die Vorstellungen, egal ob religiös oder anderweitig, von Paradies und Apokalypse allgegenwärtig. Egal ob bei K.I.Z.´s Hurra die Welt geht unter, bei den Vorstellungen zur Zombieapokalypse, bei Supernatural oder islamistischen Terroristen die Thematik der Nachwelt des Paradieses in der Utopie nach einer Apokalypse ist bis heute Wind unter den Flügeln der Fantasie.

Die Apokalypse ist aus der Wortherkunft die Entschleierung und in der biblischen Form die Offenbarung. Sie steht, nach meiner Interpretation, für den Menschen von heute für den Abriss der menschlichen, sozialen Gerüste. Sie zeigt den Menschen in seiner grauenvollen Pracht und zeigt für jedes Individuum auf welche Verhaltensweisen in ihm verborgen waren. Hier reichen die Vorstellungen von Dystopie zu Utopie, auch in der Form des Untergangs, doch ist es gute Sitte ein frohes Ende vorzubereiten. Für manche Vorstellungen ist es der positive Umgang und die Befreiung von den künstlichen Normen und für andere eben die Vorstellung eines frohen Nachlebens in einem Paradies.

Das Paradies entstammt als Wort der Gartenbaukunst und bezeichnet einen umzäunten Bereich, welcher besonders gepflegt ist und damit eine besondere Schönheit bietet. Und diese Wortherkunft bietet immer noch eine realistische Vorstellung von dem Jenseits. Das Paradies ist für jede Glaubensgruppe exklusiv. Es ist umzäunt und wird erarbeitet. Gleichzeitig ist dieser ewige Ort der geruhsamen Schönheit erst möglich nachdem die Enthüllung statt gefunden hat und jeder seinen Wert bewiesen hat. Das Paradies steht also dafür, dass die Welt untergehen wird und damit auch der menschliche Wert zuletzt offenbart wird und eine exklusive Gruppe abgezäunt von den anderen Menschen die Früchte seines Daseins ernten kann.

Die Urfragen nach einem Nachleben und dem Umgang mit dem Ende der Welt, wie wir sie kennen bleiben damit weiterhin spannend, doch die Analyse der dafür verwendeten Worte kann zu einer tieferen Einsicht darüber führen, ob man selbst als Individuum an eine Dystopie oder Utopie glaubt und wie man in einem fantastischen Fall tatsächlich mit der eigenen Persönlichkeit umgeht.




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