Der verlorene Thron von Brian Staveley ist gleichzeitig ein Schriftstellerdebüt und ein Werk eines erfahrenen Schriftstellers, da Brian Staveley aus seinem Studium und seiner Arbeit als Lektor für die Autorenrolle prädestiniert war und dies auch eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Der verlorene Thron ist aus dem Genre der High Fantasy und erinnert von seiner Grundintention an eine kleine, aber feine Hommage an das Lied von Eis und Feuer. Es ist die Geschichte von drei Geschwister und Erben von dem Kaiser des Großteils der bekannten Welt, genauer gesagt des annurischen Reichs, welche von einer Verschwörung bedroht werden, da noch andere Mächte nach dem Thron greifen. Auch der Ansatz zwei junge Männer und eine junge Frau als Charaktere zu wählen scheint zunächst wie der klassische Versuch das Erwachsenwerden durch eine fantastische Reise zu beschreiben.
Doch Brian Staveley schafft es tatsächlich diese Themen auf eine neue Art zu interpretieren und so nicht mit anderen Romanen zu verschwimmen. Die Verschwörung entpuppt sich neben der vergleichsweise geringen Fantastik als das größte Fantasyelement. Die Kernelemente der Fantasy in dieser Welt sind sagenhafte Geschöpfe und die Auszehrer, welche die Realität verändern können. Doch bereits im Prolog wird klar, dass durch die fast vergessene Geschichte der Csestriim eine Steigerung nicht lange auf sich warten lassen wird.
Auch der Ansatz der fantastischen Reise des Erwachsenwerdens nimmt Ausmaße an, welche einen bedeutenden Schritt weiter gehen. Es geht nicht um das Erwachsenwerden an sich, sondern der Umgang mit sozialen Rollen, der Identitätsfindung und den großen Herausforderungen des jungen Adoleszenten.
Im Fazit kann ich nur unterstreichen, dass der verlorene Thron wenig mehr verspricht als einen Eintopf aus beliebten Themen und diese Erwartung völlig zerschlägt, neu aufbaut und einen in einen neuen Bann zieht. Hier erfindet Brian Staveley tatsächlich das Rad neu und zwar im absolut positiven Sinne. Ich wünsche also ein packendes Leseerlebnis!
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