Männlichkeit – Der Rollenanspruch des Mannes

Männlichkeit ist zwar eine Tugend, welches auch durch seine privilegierte Stellung in der Gesellschaft bedingt ist, aber auch eine Tugend oder ein Ideal, welches von negativen Eigenschaften durchsetzt ist. Der Mann isst beispielsweise um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen eher ungesund. Während Fleisch als männlich gilt gilt Salat als feminin.

Das agressive, balgende Verhalten des Mannes, welches anscheinend in der Evolution bei dem Kampf um die Alphatierrolle entstanden ist, steht nicht nur für die romantische Stärke und den Beschützer, sondern auch für Gewalt und Verletzung. Auch die fehlende Emotionalität, gerade im Umgang mit Streit- und Stresssituationen, ist ein Kennzeichen von Männlichkeit.

Auch martialische, sportliche und dreckige Berufe sind eher dem Mann zu zuschreiben. Diese Eigenschaften sind jedoch nicht damit zu verwechseln, dass auch viele Eigenschaften reversiv männlich geworden sind, also aus der hervor gehobenen Stellung in der Gesellschaft. Hierzu gehört der Umgang mit schweren, aus Stahl bestehenden Maschinen und das fremd gehen.

Ein weiterer Aspekt der Männlichkeit ist der Umgang mit dem männlichen Schönheitsideal und seinem Penis. Das männliche Schönheitsideal ist oft noch stereotyper als jenes der Frau und kann für einen Mann eine große Belastung darstellen, allerdings können sich Männer in unserer Gesellschaft wesentlich leichter über andere Faktoren wie Einkommen oder Bildung definieren. Der Umgang des Mannes mit seinem Penis macht für viele Männer einen enormen Teil seines Selbstbewusstseins aus. Ich möchte von einer allumfassenden Penisangst sprechen.

An diesem körperlichen Merkmal, welches als absolutes Sinnbild der Männlichkeit zu verstehen ist, lässt sich ohne operative Hilfe nichts ändern. Viele Diskussionen werden zu diesem Thema geführt von der reinen Zeugungsfähigkeit über Länge und Dicke bis zu Technik und ästhetischem Anspruch. Hier wird deutlich, dass der Mann im Bezug auf seine Männlichkeit trotz enormer Stereotypen, welche ihm meistens noch zum Vorteil gereichen, da er beispielsweise für gewisse Berufsentscheidungen ein Vorrecht genießt, eine ständige Angst mit sich herum dreht seinen Nimbus der Männlichkeit verlieren zu können oder nicht unter Beweis stellen zu können.

Diese Problematik ist, meiner Meinung nach, deswegen so interessant, weil die wohl am höchsten gestellte Geschlechtergruppe der Welt gleichzeitig mit einer Angst lebt und es der Männlichkeit schon widersprechen würde sich damit reflektiv auseinander zu setzen.




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