Zurück zur Natur – Die Abkehr der Verlierer

Die Bewegungen, welche eine Rückkehr zur Natur, also eine Besinnung fordern und leben sind fast immer diejenigen, welche die Verliererseite einer wirtschaftlichen Epoche darstellen. So lautet meine These. Die Ökobewegungen sind ein fester Bestandteil der Gesellschaft seit der beginnenden Industrialisierung. Von den Wandervögeln, der New Age Bewegung, die bis heute durch religiös-esoterische Züge Anwendung findet wie etwa der Wiccareligion, die heutige Vegetarismus- und Veganismusbewegung bis zu der angenommenen Rezeption von Sekten und Sciencefiction.

Bei den Initiativemotionen treffen diese Bewegungen stets den Zeitgeist der Abkehrer von dem Mainstream, bis sie zum Mainstream werden, dadurch kommerzialisiert, dadurch Teil des Feindes und sich schließlich gänzlich auflösen. Der Ausbruch aus dem Trott, die Verantwortung für den Planeten, die Ästhetik der Natur, die Verhinderung des Niedergangs der Menschheit und die Wertschätzung alles Lebens sind alles Gründe, welche sich durch diese verschiedenen Bewegungen ziehen.

Die Problematik bei diesem Phänomen sehe ich bei den Ideenschöpfern dieser Bewegungen selbst. Die Natur wird stets stilisiert und zwar meistens zu einem Gegenpart der menschlichen Entwicklung. Der Mensch wird fast zum Feinbild, da man als Kind der Natur Exklusivität fordert und damit eine Gruppe funktioniert auch eine Gegenseite braucht.

Die Überlegung, dass der Mensch ein natürlicher Teil einer Natur ist und schlicht den größten Einfluss auf ein Ökosystem nimmt und sich gleichzeitig darüber bewusst sein kann ist einfach nicht populär genug.

So finden die Verlierer von Entwicklungen, welche sich emotional oder ideologisch nicht auf den Mainstream einlassen können oder wollen, immer einen gemeinsamen Nenner, nämlich die Natur, um mit der Legitimation von Gott oder den Urkräften des Universums gegen die Zivilisation zu sein. Und tatsächlich schaffen sie es einen Einfluss zu gewinnen, mindestens dadurch, dass sie populär sind und damit dem Mainstream beeinflussen.

Hierdurch werden diese Verlierer teils maßgeblich und können mehr Einfluss nehmen als sie es in ihrer vorherigen Rolle möglich gewesen wäre. Daher ist die Bewegung Zurück zur Natur zwar inhaltlich und in ihrem Prozess kritisch zu betrachten, aber in jedem Fall ein hervorragendes Beispiel für die Wandlung einer offenen Gesellschaft, welche zum Assimilieren neigt und sich damit durch eine Abkehr nur noch abhängiger machen lässt.




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