Sprache im Wandel bedeutet im Kern, dass die Jugend Wörter ausprobiert regional oder national und auch, dass manche Wörter es in den allgemeinen Sprachgebrauch schaffen oder wieder aufleben, während andere verschwinden.
Die Frage die ich mir stelle ist, ob die deutsche Sprache gefährdet ist, denn Sprachen bergen immer eine einzigartige Möglichkeit sich auszudrücken und demnach ist es immer ein kultureller Verlust, wenn einzigartige Sprachen verloren gehen.
Zunächst ist es zweifelsfrei kein Verlust, wenn bestimtme Worte aus anderen Sprachen ihren Weg in eine andere finden, sollten diese angemessen sein. So findet man die Worte Kindergarden oder kaputt in den englischen Sprachen, wie auch gerade IT-Worte wie Chip oder Smartphone in der deutschen. Diese Worte gewinnen oft eine ganz andere Bedeutung wie Handy oder Kelek.
Die kulturell-affinen Wörter und Wendungen schaffen es zumeist nur in bestimmte Gruppen oder werden nur von bestimmten Gruppen verwendet, hierbei gibt es jene die für eine klare Abgrenzung stehen, wie die japanophilen Prä-und Suffixe oder arabische Einschübe. Außerdem gibt es aber noch jene Affinitäten, welche eher auf einen breiteren kulturellen Hintergrund schließen lassen, wie die emotional gesteuerten M-Reime von Deutschen mit Vorfahren in Kleinasien.
Die regionalen Sprachwendungen beziehen sich auf alte Gegenstände der Sprache und werden zumeist national alterniert und völlig unterschiedlich verstanden, so brauche ich die Unterschiede zwischen Berliner und Pfannkuchen nicht zu erwähnen, genauso wenig wie deutsche Dialekte, besonders interessant ist es allerdings in Bezug auf die Worte Dicker, Dicka, Digga, Degah, Diggi, Alter, Alda und Alta. Hier wird deutlich, dass es sich hier nicht um klassische Symbolwörter handelt, sondern regionale Dialekte.
Wortumdeutungen, wie die Umdeutung des Wortes geil oder krass gehören ebenfalls zur normalen Entwicklung einer Sprache.
Nun gibt es aber neben dieser normalen und vorteilhaften Sprachentwicklung, denn eine Entwicklung unterscheidet eine lebendige Sprache von einer toten Sprache, es sprechen bis heute Menschen Latein und dennoch wird es sich nicht mehr ändern, zwei große Probleme, an welcher Sprachen leiden und durch welche sie gefährdet werden können.
Modewörter, welche wie Ohrwürmer eine Zeit lang benutzt werden, wie ein Schwamm nur um entsorgt zu werden. Diese Wörter ersetzen schlicht andere, anyway, ich frage mich oft, wie man durch kulturelle Einflüsse in Deutschland zu enthemmt werden kann seinen eigenen Schatz zu verbrennen. Während der deutsche Akzent international geschätzt wird, ist er in Deutschland selbst verpöhnt und so sucht man den Ersatz in anderen Sprachen um den eigenen Kulturschatz zu verbrennen, anstatt die Kulturschätze der Welt in Form einer Sammlung zusammen zu tragen und von allen die Dividenden zu schöpfen. So geht es nicht um Überlegenheit, sondern Schönheit in seiner ganzen Pracht.
Doch das viel schwerwiegendere Problem ist die Regulierung von Sprachen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Sprache sich aus der Jugendsprache verändert oder aus der Technik und Migrationsbewegungen. So ist natürlich die Festlegung von Regeln für Sprachen hilfreich in der Anwendung und Bildung, schränkt allerdings die Entwicklung ein. Es ist wie die Vorschrift beim Malen nur rote Farbe zu verwenden. Ein Korsett, welches sich nur noch mit starken Atemzügen verändern kann. Hier gilt es entsprechende Vorsicht walten zu lassen, um Sprachen weiterhin zur Kultur zählen lassen zu können.
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